Wintersonnwende

Tribüne im «Anzeiger von Uster»
Dezember 2020

Bald zählen wir den kürzesten Tag. Nachher geht es wieder aufwärts und es wird heller, so empfinde ich es jedes Jahr aufs Neue. Nicht von ungefähr haben sich in der dunklen Jahreszeit und um die Wintersonnwende seit Menschendgedenken unzählige Traditionen und Rituale entwickelt, die wir heute noch feiern. Licht, Advent, Geburt: das sind Begriffe und Symbole, die auf eine verheissungsvolle Zukunft verweisen.

Dieses Jahr müssen wir uns in Vielem auf veränderte Situationen einstellen. Corona macht müde, wir merken es alle. Wir sehnen uns je länger je mehr nach Austausch, Begegnungen, nach einem gesellschaftlichen Leben, nach Hoffnung, dass es wieder anders kommt. Auf den Winter folgt der Frühling, diese Gewissheit haben wir, auch wenn wir es uns gerade jetzt nicht so recht vorstellen können. Die Pandemie wird vorübergehen. Es kommen wieder andere Zeiten. Diese Zuversicht möchte ich in diesen Weihnachtstagen mitgeben. Es lohnt sich, an die Zukunft zu denken und auch heute schon Dinge anzupacken. Wir können uns vorbereiten auf nächste Anlässe im Sommer, wir können uns Gedanken zu unseren Ferienplänen machen, wir können Projekte anstossen, wir können bereits jetzt investieren. Hoffnung ist eine Lebenskraft, die wir vielleicht aktuell mehr benötigen denn je. Und vielleicht fängt sich die Hoffnung auch mit Vorfreude an zu mischen, der Vorfreude auf den Frühling. Dann, wenn das Leben wieder erwacht, es zu blühen und zu wärmen beginnt. So, wie die Natur jedes Jahr ihre phantastische Kraft entwickelt, so werden wir als Menschen und Gesellschaft Teil davon sein. Nehmen wir unsere Umwelt als Vorbild, sammeln wir unsere Kräfte, um dann, wenn die Umstände es wieder zulassen, agieren und handeln können. Auf dunkle Tage folgen helle, auf eine Pandemie folgt eine Zeit danach. Ich freue mich jetzt schon darauf. Und ich möchte die Zeit jetzt nutzen, um Pläne zu schmieden, die dannzumal weiterverfolgt und umgesetzt werden können. Auch für die Stadt Uster sehe ich das so. Wir müssen an unseren Ideen, Träumen und Projekten weiterarbeiten. Wir wollen dem Frühling – auch im übertragenen Sinn - mit Zuversicht entgegenblicken. Ich glaube, die Natur ist hier unsere beste Lehrmeisterin.

Ich wünsche uns allen frohe und besinnliche Festtage.

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