Neujahrsempfang 2020

Ansprache am Neujahrsempfang 2020
5. Januar 2020, Stadtpark

Liebe Ustermerinnen, liebe Ustermer
Liebe Besucherinnen, liebe Besucher

Herzlich willkommen zum Neujahrsempfang von der Stadt Uster! Es freut mich, dass Sie so zahlreich hierhergekommen sind! Es freut mich, dass Sie sich Zeit nehmen, für einen Anlass, der in Uster schon seit vielen Jahren eine Tradition ist. Und es freut mich sehr, dass das Wetter sich dieses Jahr einiges freundlicher präsentiert als letztes Jahr. Das gemeinsame Anstossen des Stadtrats mit der Bevölkerung aufs neue Jahr ermöglicht persönliche Begegnungen und ein unkompliziertes Kennenlernen. Der Neujahrsempfang bietet einen guten Rahmen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und um miteinander im Dialog zu bleiben.

Liebe Gäste, ich hoffe, dass Sie gut ins neue Jahr gestartet sind! Im Namen vom ganzen Stadtrat wünsche ich Ihnen gute Gesundheit und viel Zufriedenheit, im privaten und auch im beruflichen Leben! Das neue Jahr ist fast schon eine ganze Woche alt, bald wird uns der Alltag wieder voll im Griff haben.

Auch bei der Stadt Uster?

Mit der «Strategie Uster 2030» hat sich der Stadtrat Leitplanken für die nächsten Jahre gesetzt. Einzelne Themen haben wir schon in Angriff genommen, andere Themen werden uns länger begleiten und natürlich muss die Umsetzung immer auch mit den finanziellen Möglichkeiten im Einklang sein. Wenn wir schauen, wie Uster im letzten Jahr im Schweizer-Städte-Ranking abgeschnitten hat, sind wir in einer guten Ausgangslage. Die Zeitschrift «Bilanz» hat 162 Städte verglichen und auf ihre Attraktivität untersucht. Die Stadt Uster ist unter den Top 10 gelandet – genau genommen auf dem 9. Rang. Das ist toll! Und noch erfreulicher ist: Uster verbessert sich immer wieder von Jahr zu Jahr. Ja, Uster ist lebenswert und auf diesem Weg wollen wir bleiben und uns weiterbewegen!

Dafür haben wir im vergangenen Jahr einiges gemacht. Lassen Sie mich kurz Revue passieren. In der warmen Jahreszeit machte der Samstagmarkt unser Zentrum um eine Attraktion reicher. Vom April bis Oktober wurde der Markt jeden ersten Samstag im Moment durchgeführt und Sie werden auch dieses Jahr die Möglichkeit haben, das neue Angebot noch besser kennenzulernen. Ab April gilt es: Schauen Sie vorbei!

Einen festen Platz im Herzen von den Ustermerinnen und Ustermer hat sich inzwischen der Weihnachtsmarkt erobert. Die Rückmeldungen zu diesem Anlass, die im Jahr 2018 lanciert worden ist, sind sehr erfreulich. Hinter vorgehaltener Hand bezeichnet sogar der eine oder andere eingefleischte Ustermer den Weihnachtsmarkt inzwischen als den gleichwertigen Bruder von unserem legendären Ustermärt…

Es sind innovative Ideen gefragt, um unsere Stadt, unser Zentrum attraktiver zu gestalten. Dazu gehört für mich auch der Uster-Batzen vom Verein «Herzkern». Seit dem letzten September hat Uster eine eigene Währung. Und sie findet Anklang! Über 100 Geschäfte akzeptieren die schön gestalteten goldenen Münzen. Momentan sind für rund 70'000 Franken Uster-Batzen im Umlauf. Das ist eine stolze Summe! Ich möchte Sie, liebe Ustermer Konsumentinnen und Konsumenten, ermuntern, machen Sie mit, zahlen Sie mit der neuen lokalen Währung, verschenken Sie diese, tragen Sie dazu bei, dass es unseren Geschäften gut geht und das Geld in Uster bleibt. Sie leisten so Ihren Beitrag, dass das Zentrum von Uster lebt und zu einem Begegnungsort wird!

Für den Stadtrat ist klar: Für ein attraktives Stadtzentrum brauchen wir auch ein fussgängerfreundliches Zentrum. In seiner letzten Sitzung im Dezember hat der Stadtrat darum grünes Licht für die zweite Phase vom Projekt «Stadtraum Uster 2035» gegeben. Jetzt kann die Stadt Uster mit der neuen kommunalen Richtplanung starten. Ein verkehrsberuhigtes Zentrum gehört dabei zu den Schlüsselprojekten wie auch das Ziel, dass Uster zu einer velo- und ÖV-freundlichen Stadt wird. Uster steigt um, heisst hier das Motto. Im Februar stimmen wir über eine Initiative ab, die das Velofahren in Uster fördern soll, ein wichtiger Meilenstein für die Velostadt Uster.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ist in Uster zusammen mit den VZO wieder einmal seit langem eine neue Buslinie eingeweiht worden. Die neue Buslinie 818 fährt neu vom Bahnhof Uster zu den Sportanlagen Buchholz. Für mich ist die neue Buslinie aber nicht nur ein Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr, sondern auch ein Bekenntnis zur Sportstadt Uster. Wenn die Bevölkerung im Februar Ja sagt zur Abstimmungsvorlage zum Fussball-Kunstrasenfeld im Buchholz, können wir das Angebot auf unserem Sportareal erweitern. Das wird unseren Ruf als Sportstadt weiter festigen!

Uster ist aber nicht nur wegen seiner ausgezeichneten Sportinfrastruktur mit dem grössten Hallenbad in der Schweiz und der grössten Kletterhalle im Land weitherum bekannt. Wir haben auch das Glück, dass wir für den Sport wunderbare lokale Botschafter haben! Die Rudererin Janine Gmelin hat sich letztes Jahr für die Olympiade in Tokyo qualifiziert. Vom Leichtathletik Club Uster ist Tadesse Abraham dabei. Auch die Schwimmerin Maria Ugolkova und der Schwimmer Antonio Djakovic, die beide täglich im Hallenbad Uster trainieren, fliegen nach Tokyo. Und auch die beiden Schwimmer Christoph Meier und Josif Miladinov sind qualifiziert. Insgesamt werden also sechs Athleten und Athletinnen an der Olympiade 2020 teilnehmen und den Namen «Uster» in die weite Welt tragen!

Selbstverständlich werde ich allen Sportlern die Daumen drücken und sie nach einem erfolgreichen Wettkampf gerne ehrenhalber am Flughafen empfangen! Mit diesen Empfängen habe ich dank den vielen Erfolgen der Ustermer Sportler ja schon einiges an Erfahrung!

In seiner «Strategie Uster 2030» hat der Stadtrat sich auch Leitplanken zur Kultur und Bildung gesetzt. Auf dem Zeughausareal haben wir mit der Jurierung des Architekturwettbewerbs letztes Jahr einen Meilenstein erreicht. Für die Stadt Uster ist das neue Kulturzentrum ein Projekt von strategischer Bedeutung – nicht nur als Begegnungs- und Veranstaltungsort! Dieses zentrale gelegene Areal wird die Entwicklung der ganzen Stadt prägen. Noch liegt aber viel Arbeit vor uns. Wir werden uns deshalb auch dieses Jahr intensiv mit der Zwischennutzung befassen und die Neukonzeption des Areals im Detail angehen. Die Diskussionen um das Zeughaus, um die Kultur und um die Kulturpolitik in dieser Stadt, die wir letztes Jahr intensiv geführt haben, werden uns auch dieses Jahr weiter begleiten. Ich bin begeistert, was in Uster kulturell alles läuft und bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung.

Was die Bildung betrifft, so wird die Primarschulpflege in diesem Jahr prüfen, wie die Tagesschule weitergeführt werden soll und wo weitere Tagesschulen entstehen könnten. Zugleich wird sich der Stadtrat dafür einsetzen, dass sich Uster zu einem Schwerpunkt in der kantonalen Bildungslandschaft etabliert. Mit der Eröffnung des Bildungszentrums im letzten Jahr hat Uster einen Pionierweg beschritten und gezeigt, wie und dass man Synergien zwischen Berufsschule und Kantonsschule nutzen kann. Ich habe grosse Freude, was im Bildungszentrum alles entsteht und wie hier eine nächste, hoffnungsvolle Generation heranwächst.

Wie und ob man Synergien nutzen soll, damit werden sich auch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Mai befassen – und zwar im Gesundheitswesen. Dann wird über die Fusion der Spitäler von Uster und Wetzikon abgestimmt. Dieser Entscheid setzt die Weichen für die medizinische Grundversorgung in Uster und der gesamten Region. Der Regierungsrat wird im 2020 die Spitalplanung für die nächsten Jahre an die Hand nehmen. Abgesehen vom Uni-Spital und vom Kantonsspital Winterthur sei im Kanton Zürich kein Spital «too big to fail», hat Regierungsrätin Nathalie Rickli Ende Jahr in einem Interview mit der NZZ gesagt. Ich glaube, wir sollten uns diese Aussage vor Augen halten. Sie zeigt die Tragweite der Abstimmung über die Spitalfusion – auch im Hinblick auf den Wirtschaftsstandort Uster.

Sie sehen, im neuen Jahr werden viele Themen auf uns zukommen. Sie sind aber auch mit Herausforderungen verbunden. Wie Sie wissen, ist die Stadt Uster mit einem Notbudget ins neue Jahr gestartet. Der Bezirksrat klärt momentan den Sachverhalt ab, der zu den beiden Stimmrechtsrekursen gegen den Gemeinderatsbeschluss vom 2. Dezember geführt hat. Ich verstehe es, wenn die Situation, die in Uster erstmalig ist, zu Unsicherheiten in der Bevölkerung führt. Aus Sicht des Stadtrats möchte ich Ihnen aber versichern, dass wir auch unter diesen Umständen als Stadt weiter funktionieren werden und dies auch können! Wenn sie konkrete Fragen haben, kommen Sie auf uns zu!

Doch es kommt in einer Stadt nicht nur auf die Themen und ihre Herausforderungen an. Das wichtigste Gut von einer Stadt, auch bei uns in Uster, sind ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Menschen, die sich engagieren und die sich für unsere Stadt interessieren. Nur so wird Uster zu einer «Stadt für alle». Auch Sie gehören dazu! Das haben Sie nur schon mit Ihrem Besuch heute am Neujahrsempfang bewiesen und dafür danke ich Ihnen.

Ich danke aber auch allen Helfern und Helferinnen, die den heutigen Anlass organisiert haben und natürlich der Band «The Returners», eine Band übrigens, die aus der Musikschule Uster-Greifensee heraus entstanden ist, die diese Veranstaltung auf ideale Weise ergänzt.

Jetzt möchte ich Sie aber nicht länger warten und frieren lassen – die Gläser stehen bereit, bringen wir sie zum Klingen! Stossen wir an – auf Sie, auf unsere Stadt und auf ein friedvolles Jahr 2020, das von Verantwortung und Vertrauen geprägt sein wird!

Ich danke Ihnen fürs Zuhören.

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