Grusswort zum kleinen Stadtparkfest

14. September 2011, 18.00 Uhr, Stadtpark

Geschätzte IG Stadtpark
Geschätze Gäste

„Usters Garten – so könnte man den Stadtpark Uster auch nennen. Ein Garten, in dem vergnügt gespielt und gelacht wird, in dem sich jung und alt trifft. Damit dieser Garten weiterhin so schön blüht, braucht er viel Pflege.“

Mit diesen Worten lädt die IG Stadtpark zum heutigen Abend ein. Die Frage stellt sich natürlich, was denn der Stadtpark sein soll. Ist er ein Garten, ein Treffpunkt, eine grüne Lunge zur Erholung, ein Kinderspielplatz, Zielort für Grossveranstaltungen wie z.b der Greifenseelauf am nächsten Sonntag, Messegelände (Ustermesse), Marktplatz (Chilbi und Bauernmarkt am Uschtermärt), Brutplatz, Konzertveranstaltungsort, Festgelände, Pausenplatz, ein Parkplatz, ein Hängerpärkli, ein Drogenumschlagplatz, eine Zirkuswiese, ein Schlittelhügel, eine Kletterlandschaft, ein öffentliches Wohnzimmer, eine Trinkstube, eine historische Kanallandschaft …

es liessen sich noch viele Begriffe aufzählen. Kurz gesagt, der Stadtpark ist ein multifunktionales Gebilde, den alle nach ihren Vorstellungen und Vorlieben nutzen. Es liegt auf der Hand, diese Nutzungsvielfalt ist nicht immer miteinander kompatibel ist. Es hat sich aber auch noch niemand explizit geäussert, was der Stadtpark sein soll, oder was eben nicht.

In den siebziger Jahren hat die Stadt Uster den Stadtpark in der heutigen Grösse ins Leben gerufen. Es gab etwas an Spielflächen, ich mag mich erinnern, dass ich einmal von einer Rutschbahn gestürzt bin und einen ziemlich blutigen Riss am Kopf eingafangen habe, das war vor bald dreissig Jahren. Der Baumbestand im Park, ist in der Zwischenzeit mehr und mehr gewachsen, Auf dem Areal der Baumwollspinnerei BUAG enstand die heutige Siedlung im Lot. Vor einigen Jahren nach viel politischem Hin und Her fiel der Startschuss zur Umgestaltung des neuen Stadtparkes, die 2.5 Mio Franken dafür wurden gesprochen, enstanden ist ein moderner Park mit neuen Wegführungen, einem ausgelichteten Baumbestand, neuen Sitzmöglichkeiten – zugegebenermassen nicht ganz unumstritten – ebenso eine neue Beuleuchtung, die nach damaliger neuester LED Technik umgesetzt wurde. Es entstand das Stadtparkcafé, auf Initiative eines politischen Vorstosses, das seit Anbeginn vom Werkheim Uster geführt. Ganz aktuell wird in einer guten Woche der neue Püntschulhausplatz eingeweiht, auch dieser musste mehrer Anläufe nehmen, bis alle Bedürfnisse unter einen Hut gebracht werden konnten, jetzt steht er den Kindern zur Verfügung.

Vieles hat sich aber auch nicht verändert in der Umgebung. Nach wie vor erfreuen wir uns dem Stadthofkomplex mit angebautem Stadthofsaal in fünfzigjähriger Nostalgie. Die Landihalle, von der Landesausstellung 1939 hierhergebracht, steht heute noch am selben Ort, auch wenn sie einmal abgebrochen und wieder aufgebaut wurde, allerdings im gleichen Stil. Das Püntschulhaus ist ebenfalls ein Fünzigerjahrebau, steht heute unter Denkmalschutz und hat sich abgesehen vom Pausenplatz nicht gross geändert. Auch die angrenzende Landihalle zeugt trotz Umbau von einer stoischen Kontinuität. Seit meinre Kindergartenzeit im Schulhaus Pünt hat sich baulich nicht viel getan. Die untere Farb steht heute zwar leer, diese war damals noch bewohnt, das gedeckte Brüggli ist immer noch dasselbe, immerhin hat sich das Weglein entlang dem Aabach verbreitert und dank Hochwasserschutz ist heute auch der Zugang zum Wasser verbessert.

Soviel eine kurze Beschreibung des Ortes wie er sich gewandelt oder aber erhalten hat. Mit Bestimmtheit anders aber sind die Leute, die den Stadtpark heute nutzen. Und wie ich eingangs erwähnt habe, ist die Projektionsfläche, was der Park darstellen soll, riesig.

Ich bin der Meinung, dass diese Vielfalt aber auch wichtig und richtig ist, sofern die unterschiedlichen Bedürfnisse aneinander vorbegehen, idealerweise natürlich zusammenfinden.

Und hier setzt aus meiner Sicht auch die Idee und der grosse Vorteil der IG an. Die Nutzung des Stadtparks muss wohl immer wieder aufs Neue ausgehandelt werden. Und diese Aushandeln kann nicht nur von einer Seite her kommen. die Stadt Uster ist Eigentümerin des Parks, verschiedene Abteilungen sind mit verschiedenen Aufgaben auf dem Areal involviert. Selbst diese Aufgaben können bereits unterschiedliche Ziele haben. Kultur und Jugend kontra Lärm, Sicherheit und Abfall z.B. Oder Anwohnerschaft kontra Veranstaltungen. Schule kontra Parkplätze … Vielleicht lohnt es sich, irgendwo einen gemeinsamen Nenner zu suchen und zu definieren, was absolut ausserhalb des Tolerierbaren liegt. Innerhalb dieser Grenzen aber ist ganz vieles möglich – und dies macht das Satdtleben schliesslich aus. Ein Garten besteht ja auch aus diversen Blumen, Pflanzen, Bäumen und Wegen, und ob es ein Gemüsegarten, ein englischer oder französischer, ein Blumen- oder Obstgarten sein soll – diese Frage möchte ich der IG gerne mitgeben. Zusammen mit der Bevölkerung soll die geeignete Form gefunden werden und diese darf ruhig auch hin und wieder ändern.

In dem Sinne wünsche ich der IG weiterhin ein gutes Zusammenarbeiten. Ich glaube, es bringt für alle Beteiligten Vorteile, erstens wenn man sich kennt und zweitens, wenn Anliegen regelmässig miteinander besprochen werden können. Ich drücke den guten und kompetenten Gärtnern und Gärnterinnen den grünen Daumen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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